Vor ein paar Tagen war ich noch ein wenig verstimmt. Lag es vielleicht am Wetter – weniger Sonne und kälter als sonst? Oder daran, dass es langsam wieder Richtung Heimat geht, dass ich aktuell kein direktes Ziel im Auge habe? Vielleicht auch, dass sich abends ein Van quer vor mich gestellt hat, oder daran, dass es gerade einfach zu voll ist? Oder vielleicht ist’s einfach die Schulter, die seit dem letzten Gym-Besuch wieder verspannt ist. Keine Ahnung – vermutlich eine Mischung aus allem. Ich hab mich erstmal wieder mit ein paar Vitaminen versorgt – in letzter Zeit hab ich das etwas vernachlässigt. Und dann: Ruhe. Waldbaden. Yoga. Hat schon Besserung gebracht …
Am Samstag hab ich schon mal vorsorglich eingekauft, Wäsche gewaschen und für sagenhafte 1,337 € pro Liter getankt. Wenn das kein gutes Zeichen ist…
Den vermutlich letzten Abend in Spanien habe ich an einem Hostel auf ca. 440 m Höhe verbracht. Ich hab ein bisschen die Ruhe und die Natur genossen – und mich, wie gesagt, auch zu ein paar Yoga-Übungen durchgerungen.
Vorgestern früh ging’s dann kurz vor 7 los. Ein paar Fotos konnte ich noch machen, den Rest der Strecke hab ich einfach genossen: Berge, Almwiesen, Natursteinhäuser, wilde Bäche und Flüsse – Natur pur. Irgendwann war ich in Frankreich – gemerkt hab ich’s nur daran, dass die 50er-Schilder plötzlich anders aussahen.
Was ich zunächst für dunkle Wolken am Horizont hielt, waren tatsächlich die Pyrenäen – hab sie dann an den weißen Gipfeln erkannt. Die Serpentinenstraßen hörten nicht wirklich auf. An einem eigentlich geplanten Schlafplatz angekommen, hab ich den Tag mit einer Siesta und ein paar Fotos verbracht, bin aber abends nochmal weitergezogen, weil ich keine richtige Ruhe fand. Zwei einheimische Frauen sagten zwar, es sei noch keine Saison, aber bei den möglichen Strafen (angeblich bis zu 1500 € bei Verstößen in Naturschutzgebieten) war ich lieber vorsichtig.
Weil ich zusätzlich auch ein wenig Strecke machen wollte, bin ich also nochmal rund 200 km weiter bis kurz hinter Toulouse, wo ich mich in einem Vorort auf einen Parkplatz stellte. Am nächsten Morgen wurde ich dann durch leichtes Rütteln, kurzes Klopfen und ein „Hello…?!“ geweckt – die Straßenreiniger haben sich einen Spaß gemacht. Zwei Minuten später waren sie auch schon wieder weg.
Also: wach. Mein Frühstück hab ich dann aber an einem Waldparkplatz eingenommen – man will ja ein wenig Ruhe und Natur. Tagesziel: Lyon – etwa 400 km entfernt. Und wieder viele Kurven und Hügel, denn ich bin größtenteils die „Nebenstrecke“ N88 gefahren. Wunderschön, der Ginsterduft kam sogar durch die Autolüftung. Überall blühte es gelb, und immer wieder Findlinge, Natursteinhäuser, alte Kirchen. Zweimal musste ich abbremsen, weil Fasane auf der Straße standen.
Ich weiß nicht genau, woran es liegt, aber mit Frankreich werde ich trotzdem nicht richtig warm. Das Rhonetal und die Pyrenäen – dort würde ich mir beim nächsten Mal auf jeden Fall mehr Zeit nehmen. Vielleicht wird das ja ein Einstieg… 😉
In Lyon hab ich dann, wegen eher mäßiger Park4Night-Platzqualität, beschlossen, direkt auf die Autobahn zu gehen und mir für die Nacht einen Rastplatz zu suchen – die sind hier ja wirklich gut. Ich habe dort sogar einen richtig guten Napp eingelegt.
Morgens um halb vier hab ich dann die letzten 260 km nach Deutschland runtergespult. Kurz nach der Grenze habe ich einen Campingplatz zum Duschen angesteuert – und noch einen Arztbesuch eingeschoben. Hab mir wahrscheinlich beim Meerbaden und durch anschließende Zugluft eine leichte Ohrenentzündung geholt.
Jetzt bleibe ich wohl bis Donnerstag in der Gegend – und überlege, ob ich zur Bar Citizen nach Basel fahre (ein Community-Treffen von Star Citizen-Spielern). Hab gestern gesehen, dass ich dort eventuell sogar „günstiger“ parken könnte… Mal sehen, was die nächsten Tage so bringen.
Hier ist es auf jeden Fall kälter … 😕