9½ Wochen Leben im Van

Was soll ich sagen, der Campingplatz war dann wohl doch ein wenig teurer, als ich dachte…
Ich musste hier nämlich, weil meine Kabelverlängerung zu kurz war, die Sachen zum Aufladen aus dem Auto nehmen. Am Ende des Schreibens des letzten Berichts ist mir dann aufgefallen, dass ich morgens in der Eile wohl das Ladegerät des Notebooks liegen lassen habe… 😩🔌
Amazon war hier diesmal leider keine große Hilfe. Im Gegensatz zu 1 bis 2 Tagen Lieferzeit sollten es diesmal 4 bis 5 sein. Vielleicht war das noch das letzte Quäntchen, was mich weiter nach Hause getrieben hat.

Nach einem kurzen Stopp im regnerischen und vollen Trier habe ich den Aufenthalt auf dem Parkplatz am Rursee in der Eifel sehr genossen – mit meiner gusseisernen Pfanne „gegrillt“ und die Ruhe ausgekostet. Irgendwann ist sogar ein Reh ein paar Meter entfernt an meiner Seitentür vorbeigelaufen.

Eigentlich wollte ich ja hier ein Milchstraßenfoto machen – es war auch sternenklar, aber am Horizont, wo sich die Milchstraße befand, war es doch ein wenig „milchig“. 🙄 Und da das Bett auch so schön warm und kuschelig war, habe ich mich dann gegen einen Fotoversuch entschieden.

Dafür ging es morgens nach dem Frühstück noch auf eine kleine 5-km-Runde, bei der mir ein Fuchs über den Weg gelaufen ist. Den Platz „Schöne Aussicht“ haben sie wirklich mit viel Liebe den Sternenfreunden gewidmet. Und wer nachts vom stundenlangen Schauen einrostet, dem haben sie auch noch eine interessante „Sportbank“ aufgestellt.

Da die Wetterauskunft nichts Gutes vorhersagte 🌧️, entschied ich mich, über Landvergnügen einen „Biohof“ ca. 200 km in Richtung Heimat anzurufen, ob ein Platz für mich frei wäre.
Nur zur Erläuterung: Bei Landvergnügen angemeldet, kann man kostenlos auf vielen Bauernhöfen, bzw. bei Winzern usw. stehen. Es wird natürlich gern gesehen, wenn man etwas aus dem Angebot des Gastgebers kauft, ist aber normalerweise kein Muss.
Naja, der Gastgeber meinte dann mehrmals: „Der Hofladen hat gerade nicht geöffnet“, und eigentlich sei er auch ein Campingplatz – da müsste ich dann schon was „abdrücken“, so der Wortlaut. Besonders freundlich kam er auch nicht rüber…
Neben einem anderen Versuch ein paar Tage vorher bei einem Winzer, wo es am Telefon nur komische Geräusche gab 🤷, ist das bei Landvergnügen bisher keine guter Einstieg.

Das hat mich dann dazu veranlasst, einfach loszufahren und zu schauen, wie weit ich komme. Und ich kam weit – nach einem kurzen Zwischenstopp in Goslar bis nach Hause.

Nach einem Urlaub ist die Wohnung im ersten Augenblick immer ein wenig befremdlich 😶, aber diesmal war es irgendwie extrem. Sie kam mir sogar noch kleiner vor, als sie ohnehin schon ist – und das, obwohl ich die ganze Zeit nur im Van gelebt habe. Diesmal dauert’s wohl ein paar Tage, bis ich wieder ankomme.

In der Zeit werde ich auch die letzten neuneinhalb Wochen nochmal Revue passieren lassen. Es fing ja schon spannend an: die zwei Unfälle in der ersten Reisenacht, die kurz vor mir passiert sind – bei einem bin ich dann auch noch mit ausgestiegen und hab meine Hilfe angeboten.
Die vielen kleinen Unterhaltungen… Der ältere Portugiese, der auf der Kreuzung stand und mich als Bus missbraucht hat, weil er dringend nach Silves wollte… 😂 Einem anderen Einheimischen, den ich Meerwasser abfüllen sollte. So einige Sachen, die ich nochmal ins Gedächtnis hole…

Vielen Dank, dass ihr mich die Zeit mit meinem Tagebuch begleitet habt.
Vielleicht schreibe ich nach einer Zeit nochmal ein kleines Resümee – gerade auch, was den Van angeht. Da sind auf jeden Fall Optimierungen fällig. 🔧🚐

Ich freu mich jedenfalls schon auf die nächste Tour! 😊

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