Vom goldenen Salamanca zum Pilgerwein

Ich sitze gerade morgens nach dem Frühstück hier im Auto und bereue es ein wenig, schon wieder zurückzufahren – hier sind es heute Morgen gerade mal 7 Grad. Wenigstens hatte ich im Auto noch 13. Und ich dachte, es wird hier oben auch langsam Sommer 🙄. Das kann man wahrscheinlich nur mit Wein wieder geradebiegen… 😇


Aber von vorn:
Da ich nichts mehr zu essen vorrätig hatte, habe ich mich gestern früh nach dem Aufstehen direkt vom Stausee verabschiedet, in dem ich gestern Abend noch kurz gebadet habe. Er hat sich mit einer schönen Nebelkulisse im Sonnenaufgang für meinen Stopp bedankt. 🙂


Dadurch war ich schon sehr früh in Salamanca – und ich muss sagen: eine sehr schöne Stadt – mit alten, hellen Sandsteinbauten, lebendigen Straßen, vielen Studenten und einem Fluss, der sich durch weite Grünanlagen zieht. Da fahre ich auf jeden Fall nochmal hin, weil der Vormittag nicht gereicht hat, alles zu erkunden. Ich hatte allerdings auch nicht wirklich die Ruhe, noch länger zu bleiben – irgendwas treibt mich innerlich wieder an, obwohl ich auch irgendwie wieder zurück möchte.


Auf dem Weg zu meinem nächsten Ziel habe ich einen Tankstopp eingelegt, bei dem mir nur 1,43 € pro Liter berechnet wurde – und ehrlich fröhlich und kostenlos für mich getankt wurde. Bei so gutem Service und dem Preis tut das Tanken viel weniger weh… 😊
Die Weiterfahrt wurde nach einiger Zeit richtig schön: Ich hatte immer wieder einen tollen Blick auf die Berglandschaften mit Gipfeln zwischen ca. 1000 und 2000 Metern – teils schroff, teils skurril geformt. Die Strecke selbst führte mich zum Schluss durch weitläufige Weinlandschaften, vorbei an kleinen Orten mit schönen alten Kirchen und zahlreichen Bodegas, die typisch für diese Region sind. Zwischendurch kam ich auch noch am Circuito de Navarra vorbei – auch nett, aber nix für den Lulatsch. 😉


In Irache angekommen, musste ich feststellen, dass der Wein heute wohl schon alle ist. Ich werde also morgen wieder zum Weinbrunnen gehen, wo man sich kostenlos Wein und Wasser zapfen kann.
Soweit ich gehört habe, gibt es an der Bodega Irache, die direkt am Jakobsweg unterhalb eines Klosters liegt, 100 Liter pro Tag. Ich stehe hier ca. 600 m entfernt auf einem Platz für Camper – 6 € und man kann so lange stehen, wie man möchte. OK, zwischendurch wegfahren ist halt nicht möglich.
Aber soweit ich das auf der Karte gesehen habe, kann man fußläufig einiges erreichen. Nebenan ist auch ein Schwimmbad mit Gym, das man für 7 € am Tag nutzen kann. Mir wurde gesagt, ich kann auch morgens z. B. ins Gym gehen, tagsüber was anderes machen und abends wieder zum Schwimmen vorbeikommen. So werde ich das wohl auch heute machen…


Die Kombination aus Fitnessstudio und anschließendem Becher Wein mit einer typischen Tortilla de Patatas auf dem Pilgerpfad am Weinbrunnen ist wahrscheinlich nicht die beste Kombination, aber so konnte ich leichtfüßig durch den Ort zum Einkaufen schlendern. Und ich kann nun sagen, dass ich einen Teil des Jakobswegs gelaufen bin. 😉
Ich lasse den Tag nun einfach ein wenig laufen – hier wird es tagsüber doch recht warm. Später gehe ich, wie gesagt, vielleicht nochmal schwimmen und werde mich dann heute Abend auf die morgige Weiterfahrt vorbereiten.

Mal sehen, wohin’s mich morgen treibt…

Leider ein wenig verwackelt, da ich schnell reagieren musste: in 500m gibt es Liebe von Martin 😉 🥰

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